maxikatze hat geschrieben:Wenn die türkische Presse da ausgeschlossen werden kann, sind alle anderen Pressevertreter und das sonstige Publikum erst recht überflüssig.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es vorab keine Platzreservierungen und zwar für niemanden. Es geht also der Reihe nach, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Nun - dann ist meine Meinung, dass die Journalisten vom Hürriett am besagten Tag hätten früher aufstehen sollen. Sie wussten doch, an welchem Tag die Plätze vergeben werden.
Ich vergleiche das mit begehrten Tickets für ein Rock-Konzert. Wenn die Karten nach 10 Minuten ausverkauft sind, kann sich auch keiner beschweren.
Das Vergabeverfahren steht im Ermessen des Gerichts. Wie gesagt: Im Fall Kachelmann hat schon die Schweizer Staatsbürgerschaft ganz ohne rassistisches Motiv für die angeklagte Tat ausgereicht, der Presse des Heimatlandes Plätze zu reservieren. Und wenn 8 Türken in Deutschland aus eindeutig rassistischen Motiven ermordet werden, heißt es auf einmal "wer zuerst kommt, mahlt zuerst"? Für mich stinkt das zum Himmel.
Übrigens ist es keineswegs klar, dass die türkischen Journalisten die Anmeldung einfach nur verpennt haben:
(...)
Meine Zeitung Hürriyet hatte bereits vor dem Akkreditierungszeitraum immer wieder beim Gericht angerufen und darum gebeten, rechtzeitig informiert zu werden, um bloß keinen Termin zu verpassen.
Am ersten Tag der Akkreditierung haben wir uns angemeldet, und jetzt heißt es aus der Pressestelle des Oberlandesgerichts München: Die anderen waren früher dran. Wie kann das sein? Kann das überhaupt sein?
(...)
http://www.taz.de/!113634/