TTIP - und die Folgen für uns?

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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon maxikatze » Sa 23. Aug 2014, 10:40

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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon Uel » Sa 23. Aug 2014, 18:45

... so is se aber auch .... :oops:
Liebe Grüße
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon AlexRE » Sa 23. Aug 2014, 19:02

Ich bin mir dieses einfachen Bildes von Merkel als US - Marionette nicht so sicher ...

(...)

Viele Deutsche sind skeptisch wegen des Freihandelsabkommens mit Amerika. Zu Unrecht, sagt die Kanzlerin - und wagt sich weit vor: Chlorhühnchen-Importe werde es mit ihr nicht geben. Aber europäische Konkurrenten für Google & Co.

(...)

„So wie wir es geschafft haben, bei Airbus... einen wirklichen Wettbewerber für Boeing zu schaffen, so dürfen wir nicht nur zugucken, dass nur Samsung ein Wettbewerber zu Google und zu Apple ist“, sagte die Kanzlerin.

(...)


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/merkel-mit-mir-gibt-es-keine-chlorhuehnchen-aus-amerika-12956071.html


Als exportabhängigste große Volkswirtschaft der Welt und Hauptprofiteur des freien Welthandels kann sich die Bundesrepublik aber nicht nur die Rosinen rauspicken und unerwünschte Begleiterscheinungen kategorisch blockieren, das verärgert nicht nur die US - Amerikaner ...
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon Uel » So 24. Aug 2014, 00:58

Als exportabhängigste große Volkswirtschaft der Welt und Hauptprofiteur des freien Welthandels kann sich die Bundesrepublik aber nicht nur die Rosinen rauspicken und unerwünschte Begleiterscheinungen kategorisch blockieren, das verärgert nicht nur die US - Amerikaner ...


Widerspruch: als reiche Nation mit noch relativ stabilen Sozialstrukturen können wir uns nicht von äußerst unsicher vorausgesagten Exportsteigerungen korrumpieren lassen und unseren sozialen Frieden dem Gutdünken nichtöffentlicher Schiedsgerichte, klagenden multinationalen Konzernen und international tätigen Anwaltsfirmen überlassen. Bei den rückläufigen Zahlen der US-Wirtschaft werden nur Träumer glauben können, dass es nicht um Vergrößerung des US-Kuchens geht, etwas anderes werden die Unterhändler zuhause garnicht durchsetzen können. Es geht um ein Verringern von Bürgerrechts-, Sozial - und Gesundheitsstandarts, der niedrigte wird immer maßgeblich sein, um keiner Firma den dann garantierten Marktzugang zu erschweren.

Wieso sollen souveräne Staaten nicht souverän die auf ihrem Territorium gehandelten Produkte beurteien können?
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon maxikatze » So 24. Aug 2014, 10:08

Uel hat geschrieben:
Als exportabhängigste große Volkswirtschaft der Welt und Hauptprofiteur des freien Welthandels kann sich die Bundesrepublik aber nicht nur die Rosinen rauspicken und unerwünschte Begleiterscheinungen kategorisch blockieren, das verärgert nicht nur die US - Amerikaner ...


Widerspruch: als reiche Nation mit noch relativ stabilen Sozialstrukturen können wir uns nicht von äußerst unsicher vorausgesagten Exportsteigerungen korrumpieren lassen und unseren sozialen Frieden dem Gutdünken nichtöffentlicher Schiedsgerichte, klagenden multinationalen Konzernen und international tätigen Anwaltsfirmen überlassen. Bei den rückläufigen Zahlen der US-Wirtschaft werden nur Träumer glauben können, dass es nicht um Vergrößerung des US-Kuchens geht, etwas anderes werden die Unterhändler zuhause garnicht durchsetzen können. Es geht um ein Verringern von Bürgerrechts-, Sozial - und Gesundheitsstandarts, der niedrigte wird immer maßgeblich sein, um keiner Firma den dann garantierten Marktzugang zu erschweren.

Wieso sollen souveräne Staaten nicht souverän die auf ihrem Territorium gehandelten Produkte beurteien können?


Was einer Entmündigung der Parlamente und einer Entdemokratisierung gleichkäme. Denn dann bräuchten wir keine Gesetze, die das Parlament verabschiedet. Und das können wir nicht wollen. Das wollen nur Konzerne, die mir für meinen Geschmack schon viel zu mächtig sind.
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon AlexRE » So 24. Aug 2014, 14:44

Uel hat geschrieben:
Als exportabhängigste große Volkswirtschaft der Welt und Hauptprofiteur des freien Welthandels kann sich die Bundesrepublik aber nicht nur die Rosinen rauspicken und unerwünschte Begleiterscheinungen kategorisch blockieren, das verärgert nicht nur die US - Amerikaner ...


Widerspruch: als reiche Nation mit noch relativ stabilen Sozialstrukturen können wir uns nicht von äußerst unsicher vorausgesagten Exportsteigerungen korrumpieren lassen und unseren sozialen Frieden dem Gutdünken nichtöffentlicher Schiedsgerichte, klagenden multinationalen Konzernen und international tätigen Anwaltsfirmen überlassen.


Mein Beitrag sollte kein Plädoyer für die einseitige Ausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik auf Exporterfolge bei totaler Vernachlässigung des eigenen Binnenmarktes sein. Ich halte das selbst für gefährlich und schädlich im Sinne der Volkswirtschaft. Die Sinne der deutschen Wirtschaftspolitik sind aber nicht die des Volkes, sondern die einiger Tausend Gewinner des freien Wettbewerbs der Vergangenheit, für die allein noch deutsche Wirtschaftspolitik gemacht wird. Das haben die Deutschen sich an der Wahlurne selbst so eingehandelt.

Hier ging es aber um das einfache Bild "Merkel = Hampelfrau der Amis". Das ist aber falsch, weil die von der deutschen Politik ernsthaft vertretenen Interessesen - die von Zehntausen deutschen Milliardären und Multimillionären - sehr erfolgreich vertreten werden. Da diktieren die Amis gar nichts. Dass die wirtschaftlichen Interessen der Masse der deutschen Bevölkerung von überhaupt niemandem vertreten werden, hat mit finsteren Verschwörungen außerhalb der deutschen Grenzen nicht die Bohne zu tun. Das haben die Deutschen sich an der Wahlurne selbst so ausgesucht.
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon maxikatze » So 24. Aug 2014, 18:38

Da diktieren die Amis gar nichts.


Deutschland tanzte schon immer nach US-Pfeife.
Die Amerikaner halten trotz Protest immer noch am Ausspähen aller deutschen Bürger fest. Oder wird auch nur eine Abhörstation abgebaut? Merkels Protest wegen Ausspähens war nichts weiter als ein Zwergenaufstand.
Merkel ist mir noch nie mit Durchsetzungsvermögen gegen Amerika aufgefallen. Für mich ist nicht nur Merkel, sondern die ganze EU ein Hampelmann.

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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon Staber » So 24. Aug 2014, 20:26

@Uel
... so is se aber auch .... :oops:


Moin lieber Uel......meine Verehrung! ;) :)
Meine Ansichten dazu!
Merkel: Die “geführte” Politik der toten Hand ;)

Nach verschiedenen Berichten zufolge soll Angela Merkel Überlegungen anstellen , sich bereits 2015 von der aktiven Politbühne zu verabschieden – zwei Jahre vor den Bundestagswahlen 2017. Vielleicht ist ihr durchaus bewusst, dass sie mit der ihr eigenen Vorstellung von Politik – aka Aussitzen – einen Stillstand von 10 Jahren in Deutschland zu verantworten hat. Nutznießer ihrer perfiden Politik waren in diesen Jahren Großkapital, Banken und Konzerne. Nicht jedoch der klassische kleine Mann von der Straße. Auch ihr großes Vermächtnis – wenn sie denn 2015 wirklich abtreten sollte – ist nichts anders als ein Geschenk an genau jene Gruppierungen: TTIP und TISA.Wenn Amerikaner ein “FREI-HANDELS-ABKOMMEN” anbieten, dann wären wir Deutschen gut beraten , erst einmal in die amerikanische “Wunder-Tüte” hinein zu schauen – um den Inhalt genauestens unter die Lupe zu nehmen – denn der Marken-Kern Amerikas in diesen wilden Zeiten – ist die professionelle L Ü G E !

Gruß Staber

mehr hier: http://konjunktion.info/2014/07/merkel- ... oten-hand/
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Gesund bleiben !
Gruß Staber
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon Uel » Mo 25. Aug 2014, 08:04

Das haben die Deutschen sich an der Wahlurne selbst so ausgesucht.
Lieber Alex,

da gehst Du aber zu weit bei der Schuldzuweisung. Die Schuldigen sind in dieser Reihenfolge Medien, Politiker und Parteien. Die Medien hatten das Problem TTIP aus dem Wahlkampf fast völlig ausgeblendet, da waren kaum kritische Journalisten zur Stelle um den Parteien Dampf unter dem Hintern zu machen. Erst bei der Europawahl war ich an einem örtlichen SPD-Stand nachfragen, wobei der Erste überhaupt Nichts darüber wusste und mir einen Anderen besorgte, der mit Gemeinplätzen hantierte, wie hart verhandeln und aufmerksam verfolgen. Da es "Geheimverhandlungen" sind, wissen wir auch wirklich wenig. Wenn Du erwartest, dass der Bürger sowohl die Politik als auch die Recherchen macht, neben seinem Fulltime-Job Lebensunterhalt verdienen, dann bräuchten wir keine Politiker und Journalisten mehr (zu bezahlen). Die Campact Aktion gegen TTIP kam erst im Dezember 2013 auf Touren, da hab ich unterschrieben, also Monate nach der Bundestagswahl, bei der Europawahl wurde ein 2Kampf Junker/Schulz inszeniert und Grüne und Linke vermochten TTIP nicht zum Hauptthema zu machen. Was trägt also dabei der Bürger für Schuld? Und wenn EU-Bürokraten und selbsternannte Verhandler jenseits von Demokratie in diese Positionen kommen, was hat der Wahlbürger da zu tun? Es gibt keine Partei, die entschieden für Europa aber brutalst gegen die undemokratischen Strukturen des verwalteten Europas ist, welche die Medien das Prädikat "wählbar" gönnen würden, weil so ein banaler Zusammenhang schon zu kompliziert für die Schlagzeilen-Fetischisten ist. Der Bürger hat einfach keine Wahl!
Liebe Grüße
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Re: TTIP - und die Folgen für uns?

Beitragvon AlexRE » Mo 25. Aug 2014, 09:11

Uel hat geschrieben:Wenn Du erwartest, dass der Bürger sowohl die Politik als auch die Recherchen macht, neben seinem Fulltime-Job Lebensunterhalt verdienen, dann bräuchten wir keine Politiker und Journalisten mehr (zu bezahlen).


Der Chef eines Unternehmens mit vielen Mitarbeitern kann auch nicht die Arbeit jedes schlecht oder gar nicht arbeitenden Angestellten machen, aber er muss auf gravierende Pflichtverletzungen einzelner Mitarbeiter reagieren und die Erfüllung der Arbeitsverträge durchsetzen oder die Leute auswechseln. Wenn er das nicht tut, werden die Konsequenzen sehr teuer für ihn. Das gilt für den Chef in einer Demokratie auch. Ein Volkssouverän, der sich belügen und betrügen lässt und die Betrüger dann erneut wählt, gibt den Wohlstand des eigenen Landes an der Garderobe ab.

Dass hierzulande allenthalben herumgejammert wird, "die da oben" machten ja doch, was sie wollten, während rein direktdemokratisch orientierte Kleinparteien ein Schattendasein führen, ist für mich ungefähr so kollektiv - schizophren wie einem Diktator zuzujubeln, vor dem alle Angst haben.

Natürlich kann man auch in einer Demokratie ganz ohne Diktator ängstlich sein, die Welt ist schließlich voller Gefahren ...

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