Flughafen BER und kein Ende

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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon Uel » Mo 26. Nov 2012, 19:38

wenn namhafte deutsche Firmen (Bosch, T-Systems, Siemens, Imtech) nicht einmal ein mittelgroßes Bauvorhaben wie BER fristgerecht fertigzustellen vermögen?


Hallo Staber,

mir ist nicht bekannt, dass diese Firmen jenseits von Spezialbauten und Ausrüstungsplanungen für ihre Produkte wesentliche, generelle Bau-Planungsleistungen übernehmen.

Was sind denn nun kleine, große, mittelgrosse, mittelkleine oder riesige Bauvorhaben. Dass es nicht gerade der 3 Schluchtenstaudamm ist, scheint offensichtlich, aber dass es ein alltägliches Bauvorhaben ist, diese Goldgräberzeiten sind nach dem Wiederaufbau West und dann Ost wohl für einige Zeiten vorbei.


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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon Uel » Mo 26. Nov 2012, 20:44

Auch diese brüllende Idiotie ("passt nicht in unser junges Team") konnte sich nur etablieren, weil die Verantwortlichen die Folgen nicht selbst bezahlen müssen, sondern auf den Steuerzahler abwälzen können. Eine freie Marktwirtschaft, die diesen Namen verdient, würde solche Idioten ausmendeln und die Marktanteile der Berufsdummschwätzer nüchtern-kompetenten Profis zuweisen.


Hallo Alex,

ich glaube, Du gehst einer Illusion auf den Leim: Gerade selbst in der Festung der freien Marktwirtschaft, den USA ist die Vergötterung der Jugend (und des Sportes -- was war eher, was ist Henne oder Ei?) weit fortgeschritten. Wenn es der Ideologie entspricht, ist selbst die Marktwirtschaft gefangen.

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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon AlexRE » Mo 26. Nov 2012, 20:58

Uel hat geschrieben:
Auch diese brüllende Idiotie ("passt nicht in unser junges Team") konnte sich nur etablieren, weil die Verantwortlichen die Folgen nicht selbst bezahlen müssen, sondern auf den Steuerzahler abwälzen können. Eine freie Marktwirtschaft, die diesen Namen verdient, würde solche Idioten ausmendeln und die Marktanteile der Berufsdummschwätzer nüchtern-kompetenten Profis zuweisen.


Hallo Alex,

ich glaube, Du gehst einer Illusion auf den Leim: Gerade selbst in der Festung der freien Marktwirtschaft, den USA ist die Vergötterung der Jugend (und des Sportes -- was war eher, was ist Henne oder Ei?) weit fortgeschritten. Wenn es der Ideologie entspricht, ist selbst die Marktwirtschaft gefangen.



Ich würde nie der Illusion auf den Leim gehen, dass die Marktwirtschaft bessere Menschen hervorbringe als staatswirtschaftliche Systeme. Eine funktionierende Marktwirtschaft würde aber zumindest keine Vollidioten in Führungspositionen dulden, sondern deren Marktanteile besseren Leuten zuweisen. Wenn das nicht der Fall ist, spricht das für eine verbonzte Plutokratie bzw. neofeudalistische Strukturen, die die eigentliche Marktwirtschaft nur noch simuieren.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon maxikatze » Di 27. Nov 2012, 09:48

Uel schrieb:
Jetzt aber Planungsbüros zu wechseln, weil man mit ihnen nicht mehr "klarkommt", weil man sich z. B. angeschieen hat, ist der größte Fehler, den ein Bauherr bei so riesigen terningebundenen Projekten machen kann: Die neuen Planer müssen sich erst einarbeiten, wofür die Alten durch hereinwachsen ins Projekt Jahre Zeit hatten, dann bleibt auch nur ein Baustop übrig, für fast alle Unternehmen auf der Baustelle (mit dem Risiko der Insolvenz für die Schwächeren von ihnen). Wie schnell blicken die Neuen durch, wie gut läuft ihre Dedektivarbeit (warum in Gottes Namen haben die das so geplant und nicht wie wir das sonst machen ...), wieviel Risiko sind die bereit zu übernehmen (der ursprünglich Planende ist immer darauf aus, seine Fehler noch zu finden und kostengünstig zu beseitigen, der Planungsübernehmende ist erpicht, sich von Fehlern zu distanzieren, sie erst zu dokumentieren, bevor über Beseitigung überhaupt nachgedacht wird um dann nicht die wirtschaftlichste sondern die allersicherste Lösung zu nehmen) und jeden zukünftigen Fehler haben nicht die jetzt Planeneden gemacht, sondern waren "in der alten Planung angelegt".


Hallo Uel
Das könnte sich, wie du schon sagtest, ebenfalls als grober Fehler erweisen. Das ursprüngliche Planungsteam hätte das fertigstellen sollen, denn es kostet wieder viel Zeit und Geld bis sich andere darin eingearbeitet haben.
Das ein grosses Bauvorhaben nicht ganz pannenfrei abläuft, ist auch klar. Denn wie oft werden schon Flughäfen gebaut? Eigentlich selten und darum könnte ich mir gut vorstellen, dass trotz des umfangreichen Wissens, kaum jemand grosse Erfahrung darin hat. Erst recht nicht, wenn sie dazu verdonnert werden, x-mal Änderungswünsche umzusetzen. Der Flughafen steht jetzt schon unter keinem guten Stern und möglicherweise stellen sich bei Inbetriebnahme noch einmal Fehler oder bauliche Mängel heraus. Ein verfluchter Flughafen - das denkt sich jetzt schon manch einer.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon Uel » Di 27. Nov 2012, 11:39

Ich würde nie der Illusion auf den Leim gehen, dass die Marktwirtschaft bessere Menschen hervorbringe als staatswirtschaftliche Systeme.



Darum geht es doch garnicht!

Es geht darum, dass der Reinigungsautomatismus der Markwirtschaft, der uneffiziente, unwirtschaftliche Dinge wegspühlt, nicht so weit geht, dem Zeitgeist, der Mode, massenkompatiblen Ideologien ect. Widerstand zu leisten. Denn wenn ein Markt da ist, wenn diese "Geblendeten" bereit sind, einen marktgängigen Preis zu bezahlen, wird der markt lieber liefern als "abstrafen" oder bereinigen. Wer den Markt füttert wird auch vom Markt versorgt.

Wenn der Jugendwahn sich gut rechnet (und er rechnet sich, wenn man ihn auch noch auf die Produkte überträgt, Nichts ist dem Markt so lieb wie schnelles Veraltern von Produkten) so sind Wissensverlust durch Aussortieren von Alten (=größtenteils nachfragegesättigten Konsumenten) doch vernachlässigbare Kollateralschäden im Marktgeschehen, da hab ich wenig Optimismus, selbst wenn die Gruppe sich demographiegeschuldet vergrößert. Da muss schon vorher eine geistig-kulturelle Befreiung bzw besser ideologische Säuberung stattfinden.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon AlexRE » So 2. Dez 2012, 22:57

Jetzt stellt sich auch noch heraus, dass dieser Sch.... Flughafen von Anfang an viel zu klein dimensioniert geplant wurde:

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... renze.html

Deutsche Gründlichkeit eben - wenn schon Mist bauen, dann auch richtig. Zu teuer können alle Wirtschaftsbürokraten der Welt, erst zu teuer und unbrauchbar ergibt ein rundum stimmiges Bild.
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon maxikatze » Mo 3. Dez 2012, 06:58

AlexRE hat geschrieben:Jetzt stellt sich auch noch heraus, dass dieser Sch.... Flughafen von Anfang an viel zu klein dimensioniert geplant wurde:

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... renze.html

Deutsche Gründlichkeit eben - wenn schon Mist bauen, dann auch richtig. Zu teuer können alle Wirtschaftsbürokraten der Welt, erst zu teuer und unbrauchbar ergibt ein rundum stimmiges Bild.


Das habe ich geahnt und ich schrieb es bereits am 27.11.:

Der Flughafen steht jetzt schon unter keinem guten Stern und möglicherweise stellen sich bei Inbetriebnahme noch einmal Fehler oder bauliche Mängel heraus
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon GasGerd » Mo 7. Jan 2013, 14:18

Vor 2014 wird es nichts mit der Eröffnung. Schlimmstenfalls muss der Brandschutz völlig neu aufgebaut werden.

Für Wowereit wird es jetzt eng:

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Warum fragt keiner hier mal ,wer an den Bau des "BER" noch verantwortlich ist außer der Aufsichtsrat H.Wowereit..mit Anhang..
Über die Baufirmen verliert hier keiner ein Wort und hätten Sie normal gearbeitet und nicht "Billigkräfte"eingestellt,wäre es nicht soweit gekommen wie es jetzt ist..
Nicht immer nur auf deinen drauf hauen ,es sind auch andere Schuld die sich das Geld in ihre Taschen gesteckt haben wegen "Billigkräfte"!!!
-----------------

Für die bislang bekannten Planungsfehler sind hochqualifizierte Baufachleute verantwortlich und keine Billiglöhner. Dazu sind auf der Seite staatlicher Bauherren in solche Projekte natürlich auch beamtete Baufachleute eingebunden.

Außerdem fragt man sich, warum immer nur staatlichen Bauherren die Finanzierung so um die Ohren fliegt, dass eine vergleichbare Kostenexplosion bei privatwirtschaftlichen Bauprojekten Insolvenzen zur Folge hätte.

Und: Der Begriff "politische Verantwortung" ist nicht mit straf- oder zivilrechtlicher "Schuld" zu verwechseln. Das bedeutet, dass bestimmte Politiker dem Wähler und Volkssouverän für so ein Staatsversagen Rede und Antwort stehen müssen. Diese Verantwortung werden sie auch nicht durch den Verweis auf die Schuld irgendwelcher Dritter los.

Das BER - Desaster kann Wowereit aber niemandem erklären, also hat er zurückzutreten.


http://meinungen.gmx.net/forum-gmx/post/17322052?sp=511#jump
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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon AlexRE » Mo 7. Jan 2013, 22:25

Beim politischen Hütchenspielen gibt`s jetzt auch Rochaden:

Wowereit schiebt Platzeck nach vorn
Rochade im BER-Aufsichtsrat

Berlins Bürgermeister Wowereit tritt im Airport-Desaster aus der vordersten Schusslinie zurück. Den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft überlässt er Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck. Das Land Berlin sei nicht der einzige Gesellschafter beim BER, erklärt Wowereit fast trotzig zur Begründung. Was für einen Sinn dieser Wechsel machen soll, erklärt der Bürgermeister nicht.

(...)


http://www.n-tv.de/wirtschaft/Rochade-im-BER-Aufsichtsrat-article9903581.html

Wenn der Regierungschef kein Aufsichtsrat mehr ist, hat er mit der weiteren Entwicklung des Debakels nichts mehr zu tun ... meint er anscheinend ... :lol:

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Re: Flughafen BER und kein Ende

Beitragvon maxikatze » Mo 7. Jan 2013, 23:08

Wenn der Regierungschef kein Aufsichtsrat mehr ist, hat er mit der weiteren Entwicklung des Debakels nichts mehr zu tun ... meint er anscheinend


Ich sehe es schon kommen, dass Wowereit eher den Abflug macht als ein Flugzeug von der Startbahn des Flughafens abhebt.
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