http://www.stern.de/politik/ausland/kritik-an-exportueberschuss-barroso-fordert-von-deutschland-gegenmassnahmen-2069397.html
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/top-oekonom-teilt-aus-paul-krugman-uebernehmen-sie/9020674.html
Ich habe auf web.de einige Beiträge dazu geschrieben. Zwei davon kopiere ich hierher:
"Der Vorwurf, wir setzen extrem auf EXport, vernachlässigen den Binnenmarkt
und verschaffen uns durch Dumpinglöhne Wettbewerbsvorteile gegenüber
den anderen Staaten."
Ist das nicht so?
Wenn der (bereits vor der Agenda 2010!) amtierende Exportweltmeister auf die an der Weltspitze liegende Arbeitsproduktivität seines Standortes einen großen Billiglohnsektor draufsattelt, um die eigenen strukturell bedingten Arbeitsmarktprobleme zu kaschieren und das Ganze dann mit flächendeckenden AlG II - Leistungen für Vollzeit arbeitende Menschen subventioniert, kann man die Auswirkungen auf den interntionalen Wettbewerb zutreffend wohl nur mit "Dumping" bezeichen.
Da Dumpingwettbewerb über Direktsubventionen der eigenen Unternehmen durch einen einzelnen Staat gegen EU - Recht und sonstiges internationales Wettbewerbsrecht verstößt, muss man sich schon wundern, dass das jahrelang so läuft und erst jetzt die ersten Beschwerden kommen.
Wenn ich ein dänischer oder niederländischer Politiker wäre, hätte ich schon vor Jahren lautstark verlangt, den Import lohnsubventionierter deutscher Fleischprodukte zu verbieten. Die dortigen Produzenten müssen nämlich Löhne bezahlen, von denen man in Mitteleuropa leben kann - also ungefähr doppelt so hohe wie in Deutschland. Deshalb sind da viele Arbeitsplätze verloren gegangen.
http://meinungen.web.de/forum-webde/post/19964019?sp=847#jump
DarkAce | 965 Beiträge
@GasGerd Sweit so richtig, solange man erkennt dass es alle so machen bzw es versuchen wo sie können, nur Deutschland aktuell erfolgreicher ist damit.
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Man könnte auch sagen, dass deutsche Gewerkschafter und Sozialpolitiker erfolgloser sind als die in anderen Ländern.
Außerdem sehe ich nicht ganz, wieso "Deutschland" erfolgreich sein soll, wenn ein (gegen internationales Wettbewerbsrecht verstoßendes) Konzept funktioniert, von dem nur eine Minderheit der deutschen Bevölkerung Vorteile hat. Die meisten Deutschen müssen das ja mit sinkenden Einkommen finanzieren.
Ganz abgesehen davon gefährden alle rechtswidrigen Machenschaften, gegen die niemand etwas unternimmt, langfristig den Konsens, auf dem die betroffenen Rechtsgestaltungen beruhen. Wenn innereuropäischer Dumpingwettbewerb irgendwann wirklich mit Handelssanktionen beantwortet werden sollte, hätten die derzeitigen Profiteure von der innerdeutschen Umverteilung von unten nach oben sich den Ast abgesägt, auf dem sie selbst sitzen und den sie mit einem hohen Ross verwechseln, von dem aus man für alle Zeit auf die Loser herabsehen kann, die dumm genug sind, sich an Spielregeln zu halten.
http://meinungen.web.de/forum-webde/post/19964019?sp=882#jump