Moderner Feudalismus

Hier werden die Thesen von Dr. Harald Wozniewski erörtert.

Moderator: Dr Wo

Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Do 6. Nov 2014, 17:53

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Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Do 6. Nov 2014, 23:39

Wer gute und qualifizierte Arbeit für Dreckslöhne leistet, ist nicht frei von der Todsünde "Neid", sondern ein dummes Opfer schäbiger und habgieriger Ausbeuter.

Übrigens zeigt gerade ein Vergleich mit den Schweizer Lokführern, was diese Arbeit wert ist und wie dringend geboten und lange überfällig massive Streiks in Deutschland sind.


Das müssten aber die Politiker an die Hand nehmen und nicht die Gewerkschafter, die genau so Abzocker sind wie habgierige Ausbeuter.
Viele Leute würden bereitwillig zugeben, dass sie sich langweilen; aber kaum einer würde zugeben, dass er langweilig ist.

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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Do 6. Nov 2014, 23:48

Ein 25-jähriger Lokführer ohne Kinder und mit zwei Jahren Berufserfahrung verdient in Deutschland ohne Zulagen 1288 Euro netto im Monat.

(...)

Bei den Schweizer Kollegen steigt das Gehalt mit zunehmendem Alter am höchsten an. 25-Jährige ohne Familie verdienen dort 2657 Euro netto und 40-jährige mit Familie und Berufserfahrung 4455 Euro.


Das ist mir bekannt. Mein Enkelsohn, 26 Jahre alt, keine Familie arbeitet als Logistiker und verdient im Monat CHF 7'000.-, einen Alfa Romeo als Geschäftsauto dazu, Versicherungen bezahlt, sowie das modernste Handy, wobei auch die Geschäftsgespräche bezahlt werden. Das wiederum finde ich sehr übertrieben, auch wenn mein Enkelsohn seine Arbeit sehr gut macht.

Dass die Löhne in Deutschland so miserabel ausfallen kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Aber wie schon erwähnt, wäre hier die Politik gefragt und müssten da Massnahmen zu verbesserten Änderungen ergreifen. Und das Subito.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Fr 7. Nov 2014, 16:02

Livia hat geschrieben:
Wer gute und qualifizierte Arbeit für Dreckslöhne leistet, ist nicht frei von der Todsünde "Neid", sondern ein dummes Opfer schäbiger und habgieriger Ausbeuter.

Übrigens zeigt gerade ein Vergleich mit den Schweizer Lokführern, was diese Arbeit wert ist und wie dringend geboten und lange überfällig massive Streiks in Deutschland sind.


Das müssten aber die Politiker an die Hand nehmen und nicht die Gewerkschafter, die genau so Abzocker sind wie habgierige Ausbeuter.


Die Bahn ist im 100 %igen Eigentum der Bundesrepublik. Der Hauptgrund für die Dreckslöhne waren bestechliche Gewerkschafter bei Transnet, deshalb ist ja der Kampf der nicht bestechlichen GDL jetzt so verbittert. Was Du verlangst, würde bedeuten, dass die Lohngestaltung nicht mehr von den bestechlichen Gewerkschaften und den bestechenden Politikern (das sind ja die Bahneigentümer) gemeinsam, sondern nur noch von den Politikern vorgenommen würde.

Das Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" ist ein Gemeinschaftswerk von Politikern und Arbeitgebern, da helfen nur neue Gewerkschaften bzw. bisherige Spartengewerkschaften - jedenfalls solange die meisten Deutschen so blöd sind, ihre eigenen Feinde immer wieder an die politische Macht zu wählen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Fr 7. Nov 2014, 22:18

Die Bahn ist im 100 %igen Eigentum der Bundesrepublik. Der Hauptgrund für die Dreckslöhne waren bestechliche Gewerkschafter bei Transnet, deshalb ist ja der Kampf der nicht bestechlichen GDL jetzt so verbittert. Was Du verlangst, würde bedeuten, dass die Lohngestaltung nicht mehr von den bestechlichen Gewerkschaften und den bestechenden Politikern (das sind ja die Bahneigentümer) gemeinsam, sondern nur noch von den Politikern vorgenommen würde.

Das Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" ist ein Gemeinschaftswerk von Politikern und Arbeitgebern, da helfen nur neue Gewerkschaften bzw. bisherige Spartengewerkschaften - jedenfalls solange die meisten Deutschen so blöd sind, ihre eigenen Feinde immer wieder an die politische Macht zu wählen.

Ja das meine ich, wäre das denn so falsch, aber da müsste das Volk wie von dir erwähnt, endlich auch anders wählen. ;)

Ich möchte hier noch etwas anfügen; gibt es denn in Deutschland keine Arbeitgeberverbände ? Das wäre ein Gegenpol zu den mächtigen und oft aggressiven Gewerkschaften. Die Verhandlungen von den Arbeitgeberverbände werden fair und korrekt geführt und gewähren einen Arbeitsfrieden, indem sie die Forderungen der Gewerkschaften abwägen und mit Gesprächen entschärfen, wenn sie zu wild werden. ;)

Schweizerischer Arbeitgeberverband
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizeri ... berverband
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 8. Nov 2014, 13:59

Livia hat geschrieben:Ich möchte hier noch etwas anfügen; gibt es denn in Deutschland keine Arbeitgeberverbände ? Das wäre ein Gegenpol zu den mächtigen und oft aggressiven Gewerkschaften. Die Verhandlungen von den Arbeitgeberverbände werden fair und korrekt geführt und gewähren einen Arbeitsfrieden, indem sie die Forderungen der Gewerkschaften abwägen und mit Gesprächen entschärfen, wenn sie zu wild werden. ;)

Schweizerischer Arbeitgeberverband
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizeri ... berverband


Natürlich gibt es in Deutschland Arbeitgeberverbände:

http://www.arbeitgeber.de/www/arbeitgeber.nsf/ID/home

Die Interessen der Arbeitgeber werden auf allen Ebenen vertreten, sowohl tarifvertraglich gegenüber den Arbeitnehmern als auch politisch durch Lobbyisten gegenüber der Politik.

Das Problem ist, dass die Arbeitnehmer nicht immer vertreten werden - nämlich dann nicht, wenn die für sie auftretenden Gewerkschafter sich von der Unternehmerseite bestechen lassen.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Livia » Sa 8. Nov 2014, 15:58

Das Problem ist, dass die Arbeitnehmer nicht immer vertreten werden - nämlich dann nicht, wenn die für sie auftretenden Gewerkschafter sich von der Unternehmerseite bestechen lassen.
:shock:

Das beweist aber wiederum, dass die linken Gewerkschaften sowohl korrupt sind und auch für eine Ungleichheit sorgen. :roll:
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 8. Nov 2014, 17:30

Livia hat geschrieben:
Das Problem ist, dass die Arbeitnehmer nicht immer vertreten werden - nämlich dann nicht, wenn die für sie auftretenden Gewerkschafter sich von der Unternehmerseite bestechen lassen.
:shock:

Das beweist aber wiederum, dass die linken Gewerkschaften sowohl korrupt sind und auch für eine Ungleichheit sorgen. :roll:


Ein Teil der linken und sonstigen Gewerkschafter ist korrupt, aber nicht alle. Wenn nun ausnahmsweise mal eine nicht korrupte Gewerkschaft wie die GDL berechtigte Interessen der Arbeitnehmer vertritt, ist das in Deutschland niemand mehr gewöhnt und jeder denkt nur an die Unbequemlichkeiten, die der Streik mit sich bringt.

Eigentlich sollte man allen Meckerfritzen das Gehalt oder die Rente auf das Niveau von Spottbilliglöhnern kürzen, und zwar von einem Tag auf den anderen. Die allgemeine Verarmung der Normalbürger geht ansonsten nämlich zu langsam voran, sowas kapieren viele Leute nicht.
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon Staber » Sa 8. Nov 2014, 22:46

@Alex
jeder denkt nur an die Unbequemlichkeiten, die der Streik mit sich bringt.



Kann man doch verstehen , einer ;) im Forum wohl nicht!
Die Verhältnismäßigkeit ist eben nicht gewahrt, wenn eine kleine Spartengewerkschaft praktisch die ganze Republik lahmlegen kann.Wenn das Schule macht und jede Berufsgruppe, die irgendwie erpresserisch tätig werden kann, sprich deren Tätigkeit unabdingbar ist für das Funktionieren des Gemeinwesens das nachmacht, was jetzt Lokführer und Piloten vormachen, dann stehen an 365 Tagen im Jahr alle Räder still. Nichts gegen das Streikrecht, aber bitte die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen verlieren.
Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller als Ströme von Blut zu vergießen.
Lord George Gordon Noel Byron
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Re: Moderner Feudalismus

Beitragvon AlexRE » Sa 8. Nov 2014, 23:15

Staber hat geschrieben:@Alex
jeder denkt nur an die Unbequemlichkeiten, die der Streik mit sich bringt.



Kann man doch verstehen , einer ;) im Forum wohl nicht!
Die Verhältnismäßigkeit ist eben nicht gewahrt, wenn eine kleine Spartengewerkschaft praktisch die ganze Republik lahmlegen kann.Wenn das Schule macht und jede Berufsgruppe, die irgendwie erpresserisch tätig werden kann, sprich deren Tätigkeit unabdingbar ist für das Funktionieren des Gemeinwesens das nachmacht, was jetzt Lokführer und Piloten vormachen, dann stehen an 365 Tagen im Jahr alle Räder still. Nichts gegen das Streikrecht, aber bitte die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen verlieren.


Die Verhältnismäßigkeit ist schon allein deshalb gewährt, weil die Bosse der Hauptgewerkschaft korrupt waren. Die einzigen Nicht - Verbrecher in dem dreckigen Spiel waren die GDL - Gewerkschafter, und die haben noch viiiel zu soft reagiert. Wie gesagt, wenn so ein Widerstand gegen die planmäßige Sabotage der grundgesetzlichen Wirtschaftsordnung nicht mehr möglich ist, haben wir in ein paar Jahren nur noch 10.000 Stinkreiche und 80 Millionen Hungerleider im Land.
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