EU plant für Bio-Produkte strengere Pestizid-Grenzwerte

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EU plant für Bio-Produkte strengere Pestizid-Grenzwerte

Beitragvon icke » So 11. Okt 2015, 14:56

Die EU plant strengere Pestizid-Grenzwerte für Bio. Außerdem sollen nicht europäische Bio-Produkte sich den europäischen Bio-Standards anpassen.

1.) Nach Angaben der EU-Kommission hat sich der Markt mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln im vergangenen Jahrzehnt vervierfacht.

2.) In Italien wurden über Jahre hinweg mehr als 700 000 Tonnen Mehl, Soja und Trockenfrüchte als Bio- Waren verkauft, obwohl sie aus konventionellem Anbau stammten. Ende 2011 ließen italienische Beamte die Betrügerbande hochgehen, deren angebliche Bio-Produkte vor allem aus Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern kamen

3.) Im folgenden Jahr veröffentlichte der Europäische Rechnungshof dann einen Bericht, in dem Mängel im Kontrollsystem der Öko-Branche kritisiert wurden.

4.) Die Brüsseler Behörde nahm eine komplette Überarbeitung der europäischen Öko-Verordnung in Angriff. Dieses EU-Gesetz stammt ursprünglich aus dem Jahr 1991 und wurde bereits 2009 schon einmal überarbeitet. Es setzt einen Mindeststandard für die Öko-Produktion fest.

5.) Als Knackpunkt gilt der Vorschlag der Brüsseler Behörde, den Bio-Bauern strengere Grenzwerte bei den Pestiziden aufzuerlegen als den konventionellen Landwirten. Nach den Vorstellungen der Kommission soll ein Produkt nur noch dann als „bio“ vermarktet werden können, wenn ein ähnlich niedriger Schwellenwert wie bei der Babynahrung eingehalten wird.

6. Probleme hat Löwenstein auch mit einem anderen Punkt der Revision der EU-Kommission. Dort geht es um eine strengere Kontrolle von Bio-Lebensmitteln, die aus Drittländern außerhalb der EU importiert werden. Auch diese Importe sollen nach dem Willen der Kommission künftig nach den geltenden EU-Standards kontrolliert werden. Einerseits findet es Löwenstein vernünftig, dass die EU-Behörde nicht an der geltenden Regelung rütteln will, der zufolge Lebensmittel ohne Einschränkungen aus den Nicht-EU-Ländern eingeführt werden, deren Kontrollvorschriften den EU-Standards entsprechen. Die gilt beispielsweise für Lieferungen aus Costa Rica, der Schweiz oder den USA. Welche Öko-Richtlinien sollen aber beispielsweise gelten, wenn Ananas aus Uganda importiert werden, wo es keinen unmittelbar mit der EU vergleichbaren Standard gibt? „Die EU-Kommission hat mittlerweile selbst kapiert, dass dies nicht möglich ist“, sagt Löwenstein. Statt einer weltweiten Angleichung der Prüfmethoden nach EU-Vorbild schlägt er vor, dass sich die Europäische Union künftig an den Standards der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) orientieren solle, die in den einzelnen Weltregionen voneinander abweichen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/bio- ... 09644.html
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/l ... 21132.html
icke
 

Re: EU plant für Bio-Produkte strengere Pestizid-Grenzwerte

Beitragvon AlexRE » So 11. Okt 2015, 15:42

3.) Im folgenden Jahr veröffentlichte der Europäische Rechnungshof dann einen Bericht, in dem Mängel im Kontrollsystem der Öko-Branche kritisiert wurden.


Das sollte man mal mit den europäischen Kontrollsystemen in anderen Bereichen vergleichen. Die sind nämlich allesamt nur so gut wie die staatlichen Kontrolleure der EU - Mitglieder, weil Brüssel Kontrollaufgaben immer nur an die Mitgliedsstaaten delegiert.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: EU plant für Bio-Produkte strengere Pestizid-Grenzwerte

Beitragvon icke » Sa 2. Sep 2017, 15:26

Binnen zehn Jahren haben sich die Umsätze im Bereich Bio mehr als verdoppelt. Inzwischen werden mit Bio-Produkten fünf bis sechs Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. In einigen Bereichen wie Obst und Gemüse, Cerealien oder Molkereiprodukte ist der Anteil deutlich höher. Anbieter wie Alnatura, Bioland, Naturland, Demeter und Neuform erfüllen sogar höhere Standards als die für das normale Bio-Siegel notwendig sind.Der Nachteil von Bio ist der Einsatz des Schwermetalls Kupfer, die Nachteile von Massentierhaltung sind Antibiotikaresistenzen und die dadurch sterbenden Patienten in Krankenhäusern, zusätzlich die steigende Nitratbelastung des Grundwasser sowie die Haltungsbedingungen für Tiere. Tiere, die sechs Tage in der Woche dicht an dicht im Stall gehalten werden, können einfach nicht gesund sein. Der Einsatz von Antibiotika ist aus dieser Sicht sogar "betriebswirtschaftlich", nur die Folgekosten sind hoch und tödlich. In jeder Medikamentenschachtel liegt ein Beipackzettel für die Nebenwirkungen, nur in der LW werden die Nebenwirkungen von Antibiotika selten erwähnt.


Umsatz Bio
http://www.wisu.de/reports/BR-KON-4-17.pdf

Kupfer Bio
http://www.bioland.de/im-fokus/artikel/ ... ndbau.html

Grundwasser Nitrat
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... astet.html

Salmonella und Campylobacter zeigen erhebliche Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika bei Mensch und Tier
http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/150226
icke
 


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