AlexRE hat geschrieben:maxikatze hat geschrieben:Warum sollten Scharping und Fischer Propagandalügen erfinden, um einen Krieg zu rechtfertigen, an dem Deutschland nicht für das Schwarze unter dem Fingernagel ein Interesse hatte?
Frag`doch mal die Politiker, warum sie als Kriegsgrund die Menschenrechte anführen. Um die geht es aber erfahrungsgemäss nie.
Damit die Bevölkerung den Krieg moralisch mit unterstützte, hat man das Märchen von den Konzentrationslagern im Balkan erfunden. Es gab aber keine. Morde haben stattgefunden, zweifellos. Aber die Nato-Staaten haben, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, die UCK unterstützt, die selber nicht frei von Terror waren und sich nach Kriegsende geweigert hat, die Waffen abzuliefern, die man selber an diese Organisation geliefert hat. USA hat übrigens an beiden Seiten Waffen geliefert. Sieht so Politik des Friedens aus??? Gewonnen hat nur die Rüstungsindustrie.
Deswegen glaube ich nie wieder an geheucheltes Durchsetzen der Einhaltung von Menschenrechten.
Ich sehe immer noch kein einziges Motiv für einen Krieg jenseits der Nothilfe für Opfer eines Völkermords in Deiner Darstellung, von den wirtschaftlichen Interessen der Waffenindustrie mal abgesehen.
Aber dass Schröder, Fischer und Scharping einen Krieg vom Zaun gebrochen haben sollen, um der Waffenindustrie ein paar Hundert Millionen Umsatz zu verschaffen, ist eine völlig freihändige Unterstellung, die in einer Diskussion über geschichtliche Themen bzw. Außenpolitik völlig unbrauchbar ist. Ich könnte auch ohne jeden Beleg und gegen jede Wahrscheinlichkeit einfach mal so behaupten, dass die Serben in den 90er Jahren unbedingt einen neuen überregionalen Krieg provozieren wollten, um einen russisch-serbischen Sieg über Türken und Araber auf dem Balkan zu erreichen. Ohne handfeste Belege ist so eine Behauptung aber völlig sinnlos.
So so, unbrauchbar.
Tut mir leid, aber die Kriegsrhetorik war eindeutig vorhanden. Ich erinnere mich noch an den Parteitag der Grünen, als Fischer nach der Attacke mit dem Farbbeutel in ärztliche Behandlung musste. Viele Mitglieder von der Basis - auch bei der SPD - waren überhaupt nicht damit einverstanden, dass sich Deutschland an einen Krieg beteiligt. Das ist heute noch genau so. Auch der Einsatz am Afghanistan -Krieg stösst auf dieselbe Ablehnung. Und das kann man als gutes Zeichen erkennen. Es zeigt uns, dass die nachkommenden Generationen des II. Weltkrieges nie wieder Krieg und Aggressionen wollen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hufeisenplan Der sogenannte Hufeisenplan (Operationsplan Hufeisen, im angeblichen Original: Potkova-Plan) war ein angeblicher militärstrategischer Plan der serbisch-jugoslawischen Regierung zur systematischen Vertreibung der Kosovo-Albaner aus dem Kosovo, dessen tatsächliche Existenz jedoch nie bewiesen wurde.
Er wurde nach Beginn der NATO-Angriffe auf Jugoslawien im Frühjahr 1999, unter anderem von den damaligen deutschen Ministern Joschka Fischer und Rudolf Scharping, zur Begründung der NATO-Militärintervention im Kosovokrieg gegen das damalige Restjugoslawien angeführt. Die Militärintervention war damit gerechtfertigt worden, eine angeblich begonnene Vertreibungspolitik des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević zu beenden. Da der Krieg ohne UN-Mandat geführt wurde, wurde der Hufeisenplan von vielen Kriegsbefürwortern als Beleg für bereits vor dem NATO-Angriff bestehende Pläne der jugoslawischen Führung zur Vertreibung der Kosovo-Albaner aus dem Kosovo herangezogen, und diente damit der nachträglichen Legitimation des Angriffs auf Jugoslawien.
Vllt hat gerade deshalb O. Lafontaine so plötzlich sein Amt aufgegeben und gekündigt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_RambouilletHenry Kissinger sagte: „Der Rambouillet-Text, der Serbien dazu aufrief, den Durchmarsch von NATO-Truppen durch Jugoslawien zu genehmigen, war eine Provokation, eine Entschuldigung dafür, mit den Bombardierungen beginnen zu können.
Kein Serbe mit Verstand hätte Rambouillet akzeptieren können. Es war ein ungeheuerliches diplomatisches Dokument, das niemals in dieser Form hätte präsentiert werden dürfen. [...] Die Serben haben sich vielleicht in der Bekämpfung des KLA- (UÇK-)Terrors, barbarisch verhalten. Jedoch wurden 80 % der Brüche des Waffenstillstandes, zwischen Oktober und Februar, von der KLA begangen. Es war kein Krieg der ethnischen Säuberung zu dieser Zeit. Wenn wir die Lage korrekt analysiert hätten, hätten wir versucht den Waffenstillstand zu unterstützen und nicht die ganze Schuld auf die Serben geschoben.“