maxikatze hat geschrieben:03. Oktober 1989 - 30 Jahre Wiedervereinigung. Eine Erfolgsgeschichte?
Verneine ich das, könnte das als Undankbarkeit ausgelegt werden. Ich mag aber nicht uneingeschränkt Ja sagen. Denn wo stehen wir heute, 30 Jahre später? Das heutige Deutschland hat ohne Zweifel andere Probleme als zur Zeit der Grenzöffnung.
30 Jahre vereintes Deutschland. Die Hälfte der Zeit regiert Angela Merkel. Ich kann nicht erkennen, dass sie das Land voran gebracht hat. Das Gegenteil ist der Fall. Deutschlands Energiepolitik, EU-Politik und Flüchtlingspolitik sind ein Fiasko. Längst haben seit Merkel Kanzlerin ist, Ideologen das Sagen.
Schlicht gesagt, die Regierenden haben nicht mehr alle Tassen im Schrank.
https://www.bundesfinanzministerium.de/ ... b=wide&v=4
Staber schrieb daraufhin:
... gekürzt ... Und eines hat mich immer besonders gewundert: im Osten war man doch dermaßen daran gewöhnt, von den eigenen Politikern angelogen zu werden, dass man schon gar nichts anders mehr erwartete. Und ausgerechnet dort war man überrascht darüber, dass auch westdeutsche Politiker ein zweifelhaftes Verhältnis zur Wahrheit haben?
Alex schrieb danach:
Für mich war das nie ein würdiger Feiertag. Anstatt den 17. Juni als Nationalfeiertag zu behalten oder den 11. November (1989) zu wählen, weil das der einzige Tag einer Kapitulation des Totalitarismus vor dem deutschen Volke in der Geschichte ist, haben sie einen von den Herren Kohl und de Maizière freihändig ausgekungelten beliebigen Tag genommen. Das passt zu unserer erbärmlichen Demokratiesimulation, ist also mithin absolut kein Tag, den aufrechte Demokraten feiern könnten.
Moin Staber,
für uns Ossis war das "Westfernsehen" das Guckloch zur Welt. Wer den Westen geguckt hat, konnte sehen, wie sich Politiker in Bundestagsreden gegenseitig "beharkten". Es wurden oft harte und kontroverse Debatten geführt. Das weckt jedenfalls mehr Vertrauen in das Staatswesen, wenn Redefreiheit und Meinungsvielfalt in Parlamentsdebatten gewährleistet ist. In der Volkskammer war das ein Ding der Unmöglichkeit. Ich will dabei gar nicht in Abrede stellen, dass die beschlossenen sozial-politische Maßnahmen in der DDR nicht die schlechtesten waren. Aber diesen Meinungseinheitsbrei und hauptsächlich das Unterdrücken anderer Auffassungen, die Gefängnisstrafen zur Folge haben konnten, hatten die meisten DDR-Bürger satt. Wir haben es den Russen zu verdanken, dass sie nicht nochmal bereit waren, einen DDR-Aufstand gewaltsam zu unterdrücken. Wer weiß, wie das alles sonst ausgegangen wäre.
Leider existiert heute, 30 Jahre nach dem Fall der Mauer wieder zu wenig Meinungsvielfalt unter den Politikern. Ich sehe sie immer weiter schwinden, je mehr Rote und Grüne das Sagen haben. Das trifft auf ganz bestimmte Themen zu, wie Energiepolitik, EU-Politik, Flüchtlingspolitik und die Unfähigkeit auf die Befindlichkeiten anderer EU-Staaten Rücksicht zu nehmen. Deutschland neigt dazu, sich gerne überall einzumischen. Dieser Charakterzug wirkt abstoßend. Die moralische Überheblichkeit Deutschlands kommt in anderen EU-Ländern nicht gut an.
Moin Alex,
die Begründung, warum keinesfalls der 9.November als Nationalfeiertag in Frage kam, habe ich
hier gepostet:
Allerdings hielt ich es damals für problematisch, einen Feiertag (9. Nov.) festzulegen, an dem unter der Naziherrschaft die Pogromnacht stattgefunden hat. Aber es fanden ja schließlich auch noch mehr denkwürdige Ereignisse am 9. November statt. Von daher wäre das Datum auch geeignet gewesen - oder der 17. Juni. Das wäre allerdings noch vor der Währungsunion, die am 1.Juli 1990 stattgefunden hat. Hätte man aber problemlos 1991 als Feiertag festlegen können.
Mit dem 3. Oktober verbinde ich nichts. Außer vllt dass 1985 die Science-Fiction-Filmkomödie von Robert Zemeckis "Zurück in die Zukunft" in deutsche Kinos kam - mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd in der Hauptrolle.