Fundsachen

Was eigentlich auf den Chat gehört, aber dennoch hier verewigt werden soll.

Re: Fundsachen

Beitragvon Staber » Do 15. Sep 2016, 17:25

Chinesisches Kind bekommt Flüchtlingsstatus in Deutschland.

In China gilt die Zweikindpolitik, Eltern mit mehr Kindern droht dort Diskriminierung. Das Verwaltungsgericht Baden-Württemberg hat das nun als Asylgrund gewertet.

Quelle: ZEIT ONLINE

Ich bin immer wieder überrascht ,über diese Form der kurzsichtigen Gutmenschenpolitik, die Bürger zurecht scharenweise zur AfD treibt. Offensichtlich hat die Regierung bei der letzten "Verschärfung" :roll: der Asylgesetzgebung ein paar offene Scheunentore übersehen .Geht's noch? Deutschland ist weder für das erste, noch das zweite Kind und absolut nicht für weitere Kinderwünsche von Ausländern zuständig.Wir sollten mal unsere gesamte (deutsche/europäische) Asylgesetzgebung (inklusive deren Interpretation durch Gerichte) einmal einer Prüfung unterziehen. Man hat den Eindruck, es werden immer mehr Asylgründe und berechtigende Notlagen, und bald beruft sich ein Drittel der Weltbevölkerung auf unser Grundgesetz . Ich wüsste wirklich gern einmal, wie viele Menschen derzeit ein theoretisches/juristisches Recht haben und hätten, in Deutschland Asyl zu beantragen.
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Re: Fundsachen

Beitragvon AlexRE » Do 15. Sep 2016, 20:30

Staber hat geschrieben:Ich wüsste wirklich gern einmal, wie viele Menschen derzeit ein theoretisches/juristisches Recht haben und hätten, in Deutschland Asyl zu beantragen.


Nach Auffassung des SPD - Organs "Vorwärts" und seiner juristischen Zuarbeiterin Prof. Markard so ziemlich jeder unter den drei oder vier Milliarden Menschen, die derzeit gute Gründe haben könnten, ihre Heimat zu verlassen:

Migration

Flüchtlinge: Warum die „Grenzöffnung“ 2015 juristisch korrekt war

(...)

Die damalige Entscheidung der Bundesregierung sei juristisch einwandfrei gewesen, meint die Völkerrechtlerin Nora Markard, Jura-Professorin an der Universität Hamburg und Expertin für Flüchtlingsforschung: Zwar habe jeder Staat das Recht zu bestimmen, wer in ein Land einreise. Allerdings gebe es nach der Genfer Flüchtlingskonvention eine wichtige Einschränkung – das sogenannte Refoulment-Verbot, das die Abweisung Schützbedürftiger untersagt.

(...)

Ein großes Problem sieht sie allerdings in dem Flüchtlingsdeal zwischen der EU und der Türkei: Der Vertrag sei „rechtlich hochproblematisch“. Das Abkommen mit der türkischen Regierung sieht vor, dass Migranten aus Syrien bereits in der Türkei an der Weiterreise Richtung Europa gehindert werden. Jedoch habe jeder das Recht, ein Land zu verlassen, so die Juristin Markard mit Hinblick auf Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die „Grenzöffnung“ 2015 war juristisch korrekt, sagt Nora Markard – für den Türkei-Pakt der EU gelte das hingegen nicht.


http://www.vorwaerts.de/artikel/fluecht ... orrekt-war

Danach dürfte man Reisende also weder an der Weiterreise hindern noch an der Grenze eines Landes ihrer freien Wahl zurückweisen.

Das tatsächlich geltende Recht sieht natürlich etwas anders aus als die Rechtsauffassung solcher Wolkenkuckucksheimer. Nach Art. 33 Genfer Flüchtlingskonvention darf man Flüchtlinge nicht über die Grenze desjenigen Landes zurückweisen, in denen ihnen Folter usw. droht:

Art. 33 GFK – Verbot der Ausweisung und Zurückweisung

1.
Keiner der vertragschließenden Staaten wird einen Flüchtling auf irgendeine Weise über die Grenzen von Gebieten ausweisen oder zurückweisen, in denen sein Leben oder seine Freiheit wegen seiner Rasse, Religion, Staatsangehörigkeit. seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung bedroht sein würde.

2.
Auf die Vergünstigung dieser Vorschrift kann sich jedoch ein Flüchtling nicht berufen, der aus schwerwiegenden Gründen als eine Gefahr für die Sicherheit des Landes anzusehen ist, in dem er sich befindet, oder der eine Gefahr für die Allgemeinheit dieses Staates bedeutet, weil er wegen eines Verbrechens oder eines besonders schweren Vergehens rechtskräftig verurteilt wurde.


https://www.jurion.de/Gesetze/GFK/33

Von Österreich oder Ungarn aus muss man nach nach der GFK also überhaupt niemanden einreisen lassen.

Dem entspricht auch die Drittstaatenregelung des Grundgesetzes hinsichtlich Asylsuchender:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Art 16a

(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden.
(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.
(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird in den Fällen des Absatzes 3 und in anderen Fällen, die offensichtlich unbegründet sind oder als offensichtlich unbegründet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme bestehen; der Prüfungsumfang kann eingeschränkt werden und verspätetes Vorbringen unberücksichtigt bleiben. Das Nähere ist durch Gesetz zu bestimmen.
(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muß, Zuständigkeitsregelungen für die Prüfung von Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.


https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html


Im Ergebnis haben wir es also mit einer grausamen Laune der Natur zu tun - ein bildhübsches Gesicht und furchtbare Luftblasen im Hirn: :(

Bild

http://fluechtlingsforschung.net/team-m ... a-markard/
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Re: Flüchtlingshilfe

Beitragvon Staber » Fr 16. Sep 2016, 10:45

Flüchtlingshilfe kostet Bundeswehr Hunderte Millionen
Unterkünfte aufbauen, Mahlzeiten ausliefern: Die Bundeswehr hat seit dem vergangenen Sommer 428 Millionen Euro für Flüchtlingshilfe aufgewendet.
http://adr.istmein.de/nachrichten/noz-f ... ionen-euro

Ich unterstelle ,dass die meisten Kosten auch ohne Flüchtlingshilfe entstanden wären, selbst wenn sich die Soldaten nur in der Nase gebohrt hätten. Die Personalkosten fallen sowieso an, egal was der Soldat gerade macht.
Eigentlich ein gutes Training für die Jungen's. Nachdem man die BW zu einer Mini-UN-Hilfstruppe runter gerüstet hat, lernt sie nun den praktischen Umgang mit Situationen nach der Flucht.Solange diese Beträge vom üblichen Kriegsetat...... Entschuldigung.... Verteidigungsbudget - abgezwackt wird, lässt es mich kühl wie hoch der wirkliche Betrag beträgt.
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Re: Fundsachen

Beitragvon AlexRE » Fr 16. Sep 2016, 16:32

Nachdem man die BW zu einer Mini-UN-Hilfstruppe runter gerüstet hat, lernt sie nun den praktischen Umgang mit Situationen nach der Flucht.Solange diese Beträge vom üblichen Kriegsetat...... Entschuldigung.... Verteidigungsbudget - abgezwackt wird, lässt es mich kühl wie hoch der wirkliche Betrag beträgt.


Das gilt auch für große Armeen, insbesondere die amerikanische. Was z. B. im Golfkrieg 1990/91, den Deutschland und Japan als Nichtteilnehmer mitbezahlt haben, an Kosten publiziert wurde, hat gleichzeitig auch sehr teure Waffentests und Trainigsmaßnahmen der US - Streitkräfte erspart, die ansonsten unter Friedensbedingungen hätten durchgeführt werden müssen - ohne allerdings an die Erfahrungswerte eines echten Krieges qualitativ heranzureichen.
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Re: Fundsachen

Beitragvon AlexRE » So 25. Sep 2016, 18:52

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Re: Fundsachen

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Mo 26. Sep 2016, 18:40

das stimmt ;)


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Re: Fundsachen

Beitragvon Staber » Mo 26. Sep 2016, 18:53

....stimmt auch!

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Re: Fundsachen

Beitragvon Uel » Di 27. Sep 2016, 00:29

... ist hier die aktuelle Fundsammelstelle für Sexismus? Oder nur normaler Humor?

Tagespolitisch ist dies ja sehr aktuell gerade in Berlin und da erscheint ja wieder ein so hochgepuscht Fall wie damals bei Brüderle. Die Berufsempörten sind auch schon wieder am Kochen, - ihres machtpolitischen Süppchens.

Es gibt auch nichts Wichtigeres in Berlin zu regeln, als über die Verwerflichkeit des in seiner Harmlosigkeit kaum zu überbietenden Begriffs "große süße Maus".

Wenn das schon Sexismus sein soll, dann sind Gerburg Jahnkes Zoten "Monster-Sexismus" ( https://www.youtube.com/watch?v=aOibzIGtFes ), - allerdings gegen Männer. Aber die haben bekanntlich jede Unverschämtheit zu erdulden, insbesondere wenn sie in kabaretistischer Verkleidung auftritt. Wenn Toleranz, (Latein=erdulden) dann sollten es Männer und Frauen können und auch alle darüber lachen können.

PS.: Die Frau hat sich einen strategisch genialen Zeitpunkt ausgesucht, ihr Chef liegt machtpolitisch chancenlos am Boden nach der Wahlklatsche und wenn sie nicht mitabgewrackt werden will beim angesagten Stellensterben, dann muss sie auf sich aufmerksam machen, das Mäuschen aus der hintersten Reihe. Dachte mit dem Feminismus-Joker käm sie ganz nach vorn, nur ihre Rivalinnen in der CDU Frauen-Union scheinen die Taktik gerochen zu haben und sie nicht auf die Überholspur lassen zu wollen. Frausein allein genügt nicht immer, insbesondere nicht bei andern Frauen.

PPS.: Nach gestrigen Radio-Meldungen stand es heute morgen nicht so in der Zeitung, Frauen in der CDU wollen die Sache offensichtlich doch weiterverfolgen.

Liebe Grüße
von Uel

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Re: Fundsachen

Beitragvon AlexRE » Do 29. Sep 2016, 21:28

Sehr tiefsinnig ...

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Re: Fundsachen

Beitragvon AlexRE » So 2. Okt 2016, 18:24

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