Schulpflicht in Preußen
Mit dem "Edikt zur Förderung des Volksschulwesens" führte Friedrich Wilhelm I. in Preußen die allgemeine Schulpflicht ein. Dieser Erlass betraf alle fünf- bis zwölfjährigen Kinder. Sie sollten in den Wintermonaten jeden Tag und im Sommer mindestens einen oder zwei Tage in der Woche in die Schule gehen.
Die Praxis sah jedoch häufig anders aus und die Kinder kamen nur unregelmäßig in den Unterricht. Um das Edikt flächendeckend durchzusetzen, wurden in den folgenden Jahren Hunderte von Schulen errichtet. Noch heute wird Preußen oft mit Begriffen wie Disziplin und Militarismus, aber auch Bildung, Toleranz und Freigeistigkeit assoziiert.
28.9.1864
"Erste Internationale" gegründet
In London wurde die "International Working Men´s Association" ("Internationale Arbeiter-Assoziation" - IAA) gegründet. Die "Erste Internationale" bestand acht Jahre lang und war der erste europäische Dachverband der Arbeiterbewegung.
Karl Marx war in der IAA führend tätig. Die Organisation zerfiel seit 1869 infolge innerer Differenzen zwischen Marxisten und Anarchisten. Der letzte gemeinsame Kongress fand 1872 statt. Die "Zweite Internationale" entstand 1889 in Paris mit der Errichtung des "Ständigen Internationalen Sozialistischen Büros". Sie entwickelte sich zur größten und mächtigsten Arbeiterorganisation, zerbrach aber, als sich die in Russland siegreichen Bolschewiki von ihr trennten und die "Dritte Internationale" gründeten.
28.9.1924
Erster Flug um die Welt
Den US-Amerikanern Lowell H. Smith und Erik H. Nelson gelang der erste Flug um die Erde: Nach 176 Tagen (Start am 6. April) hatten sie in 57 Etappen 42.398 Kilometer zurückgelegt und trafen wieder am Ausgangsort Seattle ein. Vor den beiden US-Amerikanern hatten fünf andere Nationen die Weltumrundung versucht - sie alle mussten aber früher oder später aufgeben.
Flugtüchtige Flugzeuge gab es damals bereits seit rund 20 Jahren. Ihre Einsatzmöglichkeiten hatten sie bereits im Ersten Weltkrieg gezeigt. Nun ging es darum, ihre Eignung auch als Transportmittel zum Beispiel für den Personenverkehr zu beweisen - und damit die Rolle der Flugzeugtechnik in der Zukunft zu zeigen.
28.9.1969
Sozialliberale Koalition
Am 28. September 1969 blieb die CDU mit 46,1 Prozent der Stimmen zwar Sieger der Bundestagswahlen, SPD und FDP schlossen sich aber zur sozialliberalen Koalition zusammen und machten SPD-Chef Willy Brandt zum ersten sozialdemokratischen Kanzler der Nachkriegszeit.
28.9.1994
Die Fähre Estonia sinkt
Mit einem Anteil von nur 0,1 Prozent am Gesamtweltmeer ist die Ostsee eines der kleinsten Meere der Erde. Dennoch gehört sie zu den am stärksten befahrenen Seegebieten – entsprechend hoch ist die Gefahr von Unfällen.
Seit 1980 ereignet sich auf der Ostsee durchschnittlich ein großes Schiffsunglück pro Jahr – darunter auch das schwerste der europäischen Nachkriegsgeschichte: Am 28. September 1994, auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm versinkt das Fährschiff MS Estonia vor der finnischen Insel Utö im Meer.
..."Die offizielle Kommission, die nach Beauftragung der schwedischen, finnischen und estnischen Regierung gearbeitet hat, hat ja mehr oder weniger herausgefunden: Ach ups, da kamen ein paar starke Wellen, die sind unverhoffterweise gegen die Bugklappe geschlagen, die Bugklappe ist abgefallen und blub blub, weg war das Schiff, und ach, das tut uns aber leid, aber schuldig ist niemand. Es hat bis heute absolute Verhinderungen gegeben, dass Schadensersatzprozesse geführt werden."
Unabhängige Gutachter haben keine Möglichkeit vor Ort zu recherchieren. Wer sich dem Unglücksort nähert, macht sich strafbar.
Die Liste der Ungereimtheiten im Fall Estonia bleibt daher lang. Neun Überlebende der Besatzung sind bis heute spurlos verschwunden, unter ihnen auch der zweite Kapitän Avo Piht...
http://www.kalenderblatt.de/index.php?w ... =1&lang=de