Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Hier werden Meinungen zu Sinn oder Unsinn von Bundeswehreinsätzen jenseits der deutschen Grenzen diskutiert.

Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon Staber » Mo 7. Jun 2021, 10:24

Kommt mit dem Abzug der USA Bewegung in den seit April 1978 andauernden Konflikt? Werden die Taliban die Macht in Kabul übernehmen? Der bisherige Verlauf macht diese Prognose eher unwahrscheinlich.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html


Moin!
In den Artikeln über Afghanistan steht nicht ein einziges Wort über Opium bzw. Heroin . So als könnte man dieses Thema komplett weglassen und trotzdem verstehen, was in Afghanistan abgeht. Weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich ist der Einfluss dieses gigantischen Drogenmarktes wegzudenken, und die Autoren erwähnen es nicht einmal. Warum?
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Wer an die Märchen von Mädchenschulen und Brunnen bohren glaubte, muss nun , in der Tat , ein klein bisschen enttäuscht sein. Jedenfalls hat die NATO ihren ersten "Bündnisfall" krachend verloren und Mrd versengt. Gefallene Soldaten ( auf allen Seiten)sollten wir auch mal erwähnen.
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon AlexRE » Mo 7. Jun 2021, 14:53

Es ging in diesem Krieg nur darum, die für 9/11 verantwortlichen Leute zu vernichten, nicht um Schulen, Brunnen und Opiumfelder. Ich bin mir nicht so sicher, dass man das mit Vietnam vergleichen oder zu einem Krieg ohne Entscheidung erklären kann. Wo sind denn jetzt die Massenmörder von 2001 ab geblieben?
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon Staber » Mo 7. Jun 2021, 15:58

Wo sind denn jetzt die Massenmörder von 2001 ab geblieben?


Pardon, wenn ich jetzt wüsste was du meinst :idea:
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon AlexRE » Mo 7. Jun 2021, 20:23

Staber hat geschrieben:
Wo sind denn jetzt die Massenmörder von 2001 ab geblieben?


Pardon, wenn ich jetzt wüsste was du meinst :idea:


Ich meine Bin Laden und die arabischen Söldner der Taliban. Die waren schließlich der für die Anschläge vom 11.09.2001 verantwortliche Hauptfeind.
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon Staber » Mo 7. Jun 2021, 21:55

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
Wo sind denn jetzt die Massenmörder von 2001 ab geblieben?


Pardon, wenn ich jetzt wüsste was du meinst :idea:


Ich meine Bin Laden und die arabischen Söldner der Taliban. Die waren schließlich der für die Anschläge vom 11.09.2001 verantwortliche Hauptfeind.


Die werden bald wieder ihre Anschläge vorbereiten und auch ausführen , vermute ich mal. Ich hoffe mal, ich liege falsch!
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon AlexRE » Mo 7. Jun 2021, 23:15

Staber hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
Wo sind denn jetzt die Massenmörder von 2001 ab geblieben?


Pardon, wenn ich jetzt wüsste was du meinst :idea:


Ich meine Bin Laden und die arabischen Söldner der Taliban. Die waren schließlich der für die Anschläge vom 11.09.2001 verantwortliche Hauptfeind.


Die werden bald wieder ihre Anschläge vorbereiten und auch ausführen , vermute ich mal. Ich hoffe mal, ich liege falsch!


Eine Voraussetzung des amerikanischen Tuppenabzugs war die verbindliche Zusage der Taliban, künftig keine ausländischen Söldner bzw. Terroristen zu beherbergen. Wenn sie das 2001 schon unterschrieben und Bin Laden ausgeliefert hätten, wäre die Nato da auch nicht eingeflogen.

Es ist natürlich nicht unmöglich, dass die Taliban irre genug sind, den Vertrag zu brechen und erneut eine Terrorzentrale zu eröffnen. Das glaube ich aber nicht. Der nächste Angriff der Nato wäre sicher, das ist für einen technisch übermächtigen Gegner viel einfacher als der Weg aus dem Krieg heraus.

Bei dem gegenwärtigen Versuch, den Krieg zu beenden, hat der Westen also nicht viel zu verlieren, aber dafür die Chance, den Frieden zu gewinnen.
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon Staber » Di 8. Jun 2021, 17:27

Moin!
Nach dem Ende der internationalen Präsenz aber können die Taliban plus angeschlossene Extremisten ihren Mordzug völlig ungehindert fortsetzen. Und der wird alle treffen, die sich in ihren Augen als "ausländische Spione" und ganz allgemein "Gottlose" erwiesen haben. Was ist mit der Rettung von rund 17.000 zivilen Beschäftigten und deren Familien , die in den vergangenen 20 Jahren als Dolmetscher, Fahrer, Wachleute und Bauarbeiter für den Westen gearbeitet haben. Dazu gehören auch Lehrerinnen und alle Frauen, die sich für Gesundheit, Bildung und den Aufbau einer zivilen Gesellschaft im Land engagiert hatten. Der Kreis geht also weit über direkte Militärmitarbeiter hinaus.
Es wird in Afghanistan keinen Ort geben, wo sie sich verstecken können. Sie müssen zu Abertausenden flüchten, aber wohin? Niemand sollte sich Illusionen über den Charakter dieser sogenannten Gotteskrieger machen, die allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres für 377 gezielte Morde an Regierungsbeamten, Politikern, Bürgerrechtlern, Lehrern, Richtern verantwortlich gemacht werden - unter ihnen mehr Frauen denn je. Schon jetzt scheinen sie damit beschäftigt, spezifische Todeslisten abzuarbeiten.
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon AlexRE » Di 8. Jun 2021, 18:51

Staber hat geschrieben:Moin!
Nach dem Ende der internationalen Präsenz aber können die Taliban plus angeschlossene Extremisten ihren Mordzug völlig ungehindert fortsetzen.


Ja, 2 bis 3 Tage lang können sie das. Wenn die den Vertrag brechen, der Voraussetzung für den Abzug der Nato war, ist die Besatzung nämlich so schnell wieder da. Ich habe doch geschrieben, dass es ein Kinderspiel ist, da einzufliegen und dass nur die Befriedung und der Rückzug schwierig sind. Warum sollten die Westmächte die jetzige Gelegenheit nicht wahrnehmen, wenn die Ausgangssituation mit einem militärischen Fingerschnippsen wiederhergestellt werden kann, falls es nicht funktioniert?
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon Staber » Di 8. Jun 2021, 19:50

Noch mal!

Was ist mit der Rettung von rund 17.000 zivilen Beschäftigten und deren Familien , die in den vergangenen 20 Jahren als Dolmetscher, Fahrer, Wachleute und Bauarbeiter für den Westen gearbeitet haben.


Darüber habe ich von Dir noch nichts gehört! :o
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Re: Afghanistan: Kriege ohne Ende, ohne Sieger

Beitragvon maxikatze » Mi 9. Jun 2021, 08:02

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:Moin!
Nach dem Ende der internationalen Präsenz aber können die Taliban plus angeschlossene Extremisten ihren Mordzug völlig ungehindert fortsetzen.


Ja, 2 bis 3 Tage lang können sie das. Wenn die den Vertrag brechen, der Voraussetzung für den Abzug der Nato war, ist die Besatzung nämlich so schnell wieder da. Ich habe doch geschrieben, dass es ein Kinderspiel ist, da einzufliegen und dass nur die Befriedung und der Rückzug schwierig sind. Warum sollten die Westmächte die jetzige Gelegenheit nicht wahrnehmen, wenn die Ausgangssituation mit einem militärischen Fingerschnippsen wiederhergestellt werden kann, falls es nicht funktioniert?


So interessant ist Afghanistan nicht, dass die Nato nochmal einmarschiert. Wenn sich nach dem Nato-Abzug die unterschiedlichen Volksstämme bekriegen, wird nicht die Nato wieder einsteigen. Es sei denn, ein neuer Bin Laden betreibt irgendwo auf der Welt wieder Terroranschläge in der Größenordnung vom 11. September 2001 und die Afghanen versteckten ihn.
So erfolgreich war die Nato nun auch wieder nicht, wie das hier so dargestellt wird. Wenn Besatzer 20 Jahre für die "Befriedung" brauchen, die praktisch immer noch nicht abgeschlossen ist, kann von Erfolg keine Rede sein. Ich sehe nur hinterlassene verbrannte Erde und dass Flüchtlinge scharenweise nach Deutschland strömten. Gewonnen ist da gar nichts. Man weigerte sich in Deutschland sogar von "Krieg" zu sprechen, obwohl es einer war.
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