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Re:Lisa Eckhart ausgeladen

BeitragVerfasst: Fr 7. Aug 2020, 13:52
von maxikatze
Ich bin da ganz bei Dieter Nuhr:
"Der Protestmob auf der Straße entscheidet also darüber, wer hier bei uns seine Kunst ausüben darf".
"Es ist unseres Erachtens sinnlos, eine Veranstaltung anzusetzen, bei der klar ist, dass sie gesprengt werden wird, und sogar Sach- und Personenschäden wahrscheinlich sind"

https://web.de/magazine/unterhaltung/ku ... n-34960326

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Fr 7. Aug 2020, 20:51
von Staber
Ich habe Lisa Eckhard zum ersten Mal in einer Sendung vom WDR gesehen, muss zugeben, ich war etwas schockiert, weil sie so gar nicht zu den anderen Auftritten gepasst hat. Weil unerwartet. Die besten Beschreibungen von Humor zwischen Süd und Nord im deutschsprachigen Raum liefern Alfred Dorfer und Josef Hader bei ihren Auftritten an der Uni Graz. Und auch darüber was Satire darf oder auch nicht. (einfach Youtube fragen) Ich finde sie richtig gut.Naja, da gibt es noch den Aspekt, dass die Piefkes eine Österreicherin ausgeladen haben. Das wird auch eher nicht erwähnt, dass das auf Sichtweisen einen Einfluss hat. Sowohl, wenn die taz was über rassistische Österreicher schreibt, als auch bei den Reaktionen sonstwo.

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2020, 16:56
von maxikatze
Nachdem die Kritik an der Ausladung zu laut wurde, ruderten die Veranstalter des Literaturfestivals zurück und luden Eckhart wieder ein.
Eine erneute Einladung lehnte die 27-Jährige aber ab.
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) :
"Dies ist kein gutes Signal für die Freiheit der Kunst und dieser Vorgang darf sich nicht wiederholen."

Wenn die etablierten Parteien ihre Glaubwürdigkeit wieder erlangen möchten, sollten sie ein Zeichen setzen (machen sie doch sonst auch gerne) und sich energisch von linksradikalen Kräften deutlich distanzieren und den Sumpf austrocknen. Dazu gehört, dafür zu sorgen, dass unbescholtene Leute in den Unis ungehindert reden können und der linksradikale Mob keine klammheimliche finanzielle oder moralische Unterstützung bekommt und erst gar nicht die Gelegenheit bekommt, Veranstaltungen und Reden zu torpedieren.
https://web.de/magazine/unterhaltung/st ... g-34973346

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mo 10. Aug 2020, 17:41
von AlexRE
Staber hat geschrieben:Ich habe Lisa Eckhard zum ersten Mal in einer Sendung vom WDR gesehen, muss zugeben, ich war etwas schockiert, weil sie so gar nicht zu den anderen Auftritten gepasst hat. Weil unerwartet. Die besten Beschreibungen von Humor zwischen Süd und Nord im deutschsprachigen Raum liefern Alfred Dorfer und Josef Hader bei ihren Auftritten an der Uni Graz. Und auch darüber was Satire darf oder auch nicht. (einfach Youtube fragen) Ich finde sie richtig gut.Naja, da gibt es noch den Aspekt, dass die Piefkes eine Österreicherin ausgeladen haben. Das wird auch eher nicht erwähnt, dass das auf Sichtweisen einen Einfluss hat. Sowohl, wenn die taz was über rassistische Österreicher schreibt, als auch bei den Reaktionen sonstwo.


Da geht es nicht um Piefkes und Ösis, das Abducken irgendwelcher Veranstalter, Vermieter und Gastronomen vor einem gewaltbereiten Mob ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. Dazu kommen Bürgermeister kleiner Städte, die aus Furcht vor Rechtsradikalen aufgeben. Solange den Feinden der Demokratie immer wieder Erfolgserlebnisse dieser Art verehrt werden, muss man mit einem weiteren Einreißen dieser Zustände rechnen.

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 11:39
von maxikatze
Wenn jede abweichende Meinung sofort delegitimiert wird, statt ihr mit Argumenten zu begegnen, erinnert mich das an die DDR.

- Monika Maron


https://www.berliner-zeitung.de/zeitenw ... xjFS-wP8x4

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 14:42
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:
Wenn jede abweichende Meinung sofort delegitimiert wird, statt ihr mit Argumenten zu begegnen, erinnert mich das an die DDR.

- Monika Maron


https://www.berliner-zeitung.de/zeitenw ... xjFS-wP8x4


Das allerdings mit dem großen Unterschied, dass dan in der DDR sehr mutig sein musste, um eine unerwünschte Meinung zu vertreten, und heute sehr feige, um sich den Mund verbieten zu lassen.

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 15:25
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:
Wenn jede abweichende Meinung sofort delegitimiert wird, statt ihr mit Argumenten zu begegnen, erinnert mich das an die DDR.

- Monika Maron


https://www.berliner-zeitung.de/zeitenw ... xjFS-wP8x4


Das allerdings mit dem großen Unterschied, dass dan in der DDR sehr mutig sein musste, um eine unerwünschte Meinung zu vertreten, und heute sehr feige, um sich den Mund verbieten zu lassen.


Auch wenn man (noch) nicht ins Gefängnis kommt, um Repressalien muss derjenige schon fürchten. Als "Promi" bist du dann ganz schnell weg vom Fenster.

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 16:52
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:Auch wenn man (noch) nicht ins Gefängnis kommt, um Repressalien muss derjenige schon fürchten. Als "Promi" bist du dann ganz schnell weg vom Fenster.


... oder man wird durch das politische Affentheater der Rotfaschisten vom B - Promi zum A - Promi und verkauft gerade durch das Geplärr der Heuchler mehr Bücher oder CD`s. Sarrazin z. B. hat viele Millionen mit der Buhmann - Rolle verdient. Das kann man wirklich nicht mit den Repressalien vergleichen, denen regimekritische DDR - Bürger ausgesetzt waren. Müsstest Du eigentlich wissen.

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 17:27
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Auch wenn man (noch) nicht ins Gefängnis kommt, um Repressalien muss derjenige schon fürchten. Als "Promi" bist du dann ganz schnell weg vom Fenster.


... oder man wird durch das politische Affentheater der Rotfaschisten vom B - Promi zum A - Promi und verkauft gerade durch das Geplärr der Heuchler mehr Bücher oder CD`s. Sarrazin z. B. hat viele Millionen mit der Buhmann - Rolle verdient. Das kann man wirklich nicht mit den Repressalien vergleichen, denen regimekritische DDR - Bürger ausgesetzt waren. Müsstest Du eigentlich wissen.


Natürlich habe ich die DDR-Verhältnisse nicht vergessen. Ich vergleiche und betrachte mit großer Sorge, welche Richtung das Land jetzt beschreitet. Führt der Weg genau dahin, wo die DDR politisch stand? Welche Rolle spielen denn noch Konservative, denen man imgrunde die politische Heimat entzogen hat?
Haben Westdeutsche denn so gar keine Antenne für das, was gerade passiert? Du darfst in der heutigen Zeit nicht mal einen Witz über den Islam reißen, ohne dabei zu riskieren, angezeigt zu werden.
Was ich sagen will - es muss Liberale und Konservative geben, die nicht mundtot und stigmatisiert gemacht werden dürfen. Sonst haben wir bald einen Staat, der das freie Wort abschafft.

Re: Medien_und_Demokratie

BeitragVerfasst: Mi 12. Aug 2020, 18:36
von AlexRE
maxikatze hat geschrieben:
AlexRE hat geschrieben:
maxikatze hat geschrieben:Auch wenn man (noch) nicht ins Gefängnis kommt, um Repressalien muss derjenige schon fürchten. Als "Promi" bist du dann ganz schnell weg vom Fenster.


... oder man wird durch das politische Affentheater der Rotfaschisten vom B - Promi zum A - Promi und verkauft gerade durch das Geplärr der Heuchler mehr Bücher oder CD`s. Sarrazin z. B. hat viele Millionen mit der Buhmann - Rolle verdient. Das kann man wirklich nicht mit den Repressalien vergleichen, denen regimekritische DDR - Bürger ausgesetzt waren. Müsstest Du eigentlich wissen.


Natürlich habe ich die DDR-Verhältnisse nicht vergessen. Ich vergleiche und betrachte mit großer Sorge, welche Richtung das Land jetzt beschreitet. Führt der Weg genau dahin, wo die DDR politisch stand? Welche Rolle spielen denn noch Konservative, denen man imgrunde die politische Heimat entzogen hat?
Haben Westdeutsche denn so gar keine Antenne für das, was gerade passiert? Du darfst in der heutigen Zeit nicht mal einen Witz über den Islam reißen, ohne dabei zu riskieren, angezeigt zu werden.
Was ich sagen will - es muss Liberale und Konservative geben, die nicht mundtot und stigmatisiert gemacht werden dürfen. Sonst haben wir bald einen Staat, der das freie Wort abschafft.


Und was ich sagen wollte: Dieser Staat kann im Gegensatz zur DDR Liberale und Konservative nicht vernichten, weil sie ihre Meinung sagen - und was sie nicht tötet, kann sie durchaus stärker machen. Alle Versuche des mundtot Machens und Stigmatisierens können als Rohrkrepierer enden und denen, die getroffen werden sollen, ein viel größeres Publikum und mehr beruflichen Erfolg als zuvor verschaffen. Die Gesellschaft ist tief gespalten und unerwünschte Meinungen werden auf teilweise ekelhafte Weise angegriffen - aber die Angreifer haben definitiv nicht die Machtmittel eines totalitären Regimes, das musst Du doch sehen, wenn Du so ein Regime erlebt hast.