Medien und die Taliban - Die schleichende Verharmlosung von Terroristen
Sendung des Magazins Kontraste des RBB (Rundfunk Berlin Brandenburg) vom 05. Februar 2009:
Der Umgang der Medienvertreter mit Terroristen wird immer verantwortungsloser. Damit wird ganz allgemein das Niveau der Medien stark angegriffen und zum Negativen beeinflusst. Das allgemeine Problem der immer weiter um sich greifenden Verharmlosung ernster Sachverhalte durch Politiker, Wirtschaftsverantwortliche und Medienvertreter erreicht damit ein neues Level der Verantwortungslosigkeit:
Terroristen führen eine Propagandaschlacht. Die Terrorgruppen Taliban und Al Qaida versuchen, die deutsche Politik, so wie auch andere zu beeinflussen. Sie wollen den Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan mit Propaganda-Meldungen und Terroranschlägen erzwingen. Doch wie gehen die deutschen Medien mit den Verlautbarungen von Taliban und Al Qaida um? So manche Agentur macht sich mit Meldungen zum unfreiwilligen Helfer der Terroristen. Dabei ist man geneigt das Wort unfreiwillig zu streichen, betrachtet man die Uneinsichtigkeit der Medienvertreter, nachdem diese auf das Problem offen angesprochen wurden. Besonders die Vertreter der Agentuer Reuters haben sich hier betont uneinsichtig verhalten nachdem man sie auf ihre Formulierung "Die Taliban waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen" angesprochen wurden. Mit solch unverantwortlichen Formulierungen erhebt man Terroristen auf das gleiche Niveau, wie jeden anderen sachlichen Verhandlungspartner. Spätestens seit die Agentur nun auf diesen Umstand hingewiesen wurde, kann bei weiteren derartigen Formulierungen nicht mehr von "nur" grober Fahrlässigkeit im Umgang damit ausgegangen werden...
http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_8545988.html