von Santo » Di 24. Feb 2009, 17:01
@DJ
Der Einwand ist berechtigt, Zahlen sind immer mit Vorsicht zu genießen, erst recht wenn sie von anderen kommen und zu deren Propaganda genutzt werden könnten.
Im vorliegenden Fall ist für mich das Honorar der Teilmenge des größten Teils der niedergelassenen Ärzte als Vergleichsgröße zum Wert der Krankenkassenverwaltungskosten jedoch ausreichend, um deren oftmals in den Medien angeprangerte, deutlich überzogene Höhe als kritikwürdig zu erachten. Soweit, das als "Äpfel mit Birnen zu vergleichen", würde ich nicht gehen. Bei beiden Vergleichswerten geht es um geldwerte Zahlengrößen, bei denen sich lediglich der Grund ihrer Entstehung nach Art und Anzahl unterscheidet.
Entscheidend ist hier auch nicht vorrangig die zahlenmäßige Vergleichsgröße, sondern die sich daraus ergebenden nachteiligen Wirkungen für die Patientenversorgung. Aufgrund der hohen Verwaltungskosten der Krankenkassen bleiben als Honorar und Aufwandentschädigung für die Ärzte nur geringere Möglichkeiten als bei niedrigeren derartigen Kosten. Daraus ergibt sich beinahe zwangsläufig eine schlechtere Versorgung der Patienten...
Ein praktisches Beispiel aus dem Klinikbereich, der sich von der Vorgehensweise in Fällen wie dem vorliegenden nicht grundlegend unterscheiden dürfte:
Für eine bestimmte Schulteroperation zahlen die Kassen eine Pauschale von etwa 2.500 €. Ein dabei benötigter "Kippdübel" auf höchstem medizintechnischen Stand aus Kunststoff, der sich nach etwa einem halben Jahr selbst auflöst, kostet ca. 150 €, ein solcher vorhergehender Entwicklungsreihen aus Metall, der sich nicht auflöst, nur 50 €. Verwendet der Operateur das bestmögliche Material im Sinn des Patienten, mindert er sein eigenes Einkommen und bekommt unter Umständen Stress mit der Klinikverwaltung... Die Einkommensminderung betreffend dürfte für niedergelassene Ärzte dem Grunde nach nichts anderes gelten, da meinem Kenntnisstand zufolge auch dort nur bestimmte Pauschalsätze für vorgegebene Tätigkeiten und den dafür notwendigen Aufwand gezahlt werden.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.
Mahatma (Mohandas Karamchand) Gandhi (Indischer Philosoph, Pazifist, Menschenrechtler, Rechtsanwalt und Staatsmann)