Ich Arbeiterkind

Hier werden die mit Artikel 3 und Artikel 6 GG in Widerspruch stehenden Mängel des Bildungswesens erörtert.

Re: Leben wir unter einer Klassenherrschaft?

Beitragvon AlexRE » Mo 24. Mai 2021, 18:56

Staber hat geschrieben:
"Warum Nationen Scheitern"


Dass der Mechanismus bisher nicht umgestürzt wurde, liegt daran, dass kein besserer zu finden war. Und letztlich ist das keine schlechte Nachricht, sondern eine gute.
Ohne die Entwicklung von Geld und kapitalistischen Strukturen säßen wir noch auf den Bäumen und würden Nüsse tauschen und die Klasse der herrschenden Primaten hätte auch das Sagen.


Wir reden hier über gesellschaftliche Mechanismen und nicht über Wirtschaftsysteme. Privilegierte Kasten und feudalstaatliche Verhältnisse haben nun so gar nichts mit den Stärken der freien Marktwirtschaft zu tun. Die sind geradezu zerstörerisch für jede Art von Leistungswettbewerb.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Leben wir unter einer Klassenherrschaft?

Beitragvon Staber » Mo 24. Mai 2021, 21:16

AlexRE hat geschrieben:
Staber hat geschrieben:
"Warum Nationen Scheitern"


Dass der Mechanismus bisher nicht umgestürzt wurde, liegt daran, dass kein besserer zu finden war. Und letztlich ist das keine schlechte Nachricht, sondern eine gute.
Ohne die Entwicklung von Geld und kapitalistischen Strukturen säßen wir noch auf den Bäumen und würden Nüsse tauschen und die Klasse der herrschenden Primaten hätte auch das Sagen.


Wir reden hier über gesellschaftliche Mechanismen und nicht über Wirtschaftsysteme. Privilegierte Kasten und feudalstaatliche Verhältnisse haben nun so gar nichts mit den Stärken der freien Marktwirtschaft zu tun. Die sind geradezu zerstörerisch für jede Art von Leistungswettbewerb.


Grundsatzfrage - was ist denn eine Klasse?
Da scheint sich jede(r) die eigene zu basteln. Dass die im Grundgesetz nicht vorkommen, ist ein gutes Zeichen. Aber Jammern auf höchstem Niveau :roll: Wir können nicht alle Häuptlinge sein, es muss auch Indianer geben.
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Re: Leben wir unter einer Klassenherrschaft?

Beitragvon AlexRE » Mo 24. Mai 2021, 21:31

Staber hat geschrieben:Grundsatzfrage - was ist denn eine Klasse?
Da scheint sich jede(r) die eigene zu basteln. Dass die im Grundgesetz nicht vorkommen, ist ein gutes Zeichen. Aber Jammern auf höchstem Niveau :roll: Wir können nicht alle Häuptlinge sein, es muss auch Indianer geben.


Privilegierte Klassen basteln sich selber. Die kommen nicht nur im GG vor, die behindern sogar die Umsetzung des Gesellschaftsentwurfes des GG in die Realität.

Es ist auch kein Jammern auf hohem Niveau, wenn man nicht damit einverstanden ist, dass Privilegierte leistungsunabhängig zu Häuptlingen werden und nicht die Besten. Wenn dann nichts mehr richtig funktioniert, jammern alle, nur eben manche an der falschen Stelle.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon Uel » Di 25. Mai 2021, 01:25

"Warum Nationen Scheitern"



Dass der Mechanismus bisher nicht umgestürzt wurde, liegt daran, dass kein besserer zu finden war. Und letztlich ist das keine schlechte Nachricht, sondern eine gute.
Ohne die Entwicklung von Geld und kapitalistischen Strukturen säßen wir noch auf den Bäumen und würden Nüsse tauschen und die Klasse der herrschenden Primaten hätte auch das Sagen.


Hallo Staber, damit hier kein Mißverständnis aufkommt: Acemoglu/Robinson sind nicht gegen Geld und marktwirtschaftliches Wirtschaften, sie sind sogar für die "kreativen Zerstörungen" im Wirtschaftswettbewerb. Ihr entscheidender Punkt ist, dass jeder unter Garantie seiner Eigentumsrechte am Wirtschaftsleben teilnehmen können muss und jedem der Rechtsweg offensteht. Das verstehen sie unter inklusiven Strukturen.

Glorreiche Fahrt nahm das Ganze in England 1649 auf, wo die Engländer 150 Jahre früher als die übermäßig umjubelten Franzosen ihren König hinrichten ließen. 1621 bestanden in England 700 Monopole, also exklusive Wirtschaftsstrukturen, mit dem die Krone versuchte, mehr Geld wettbewerbsfrei über protegierte Produzenten und Händler zu generieren und die ganze wirtschaftende Bevölkerung gegen sich aufbrachte, inclusive Barone und lokale Eliten. Warum ist das so wichtig? Weil durch diese teilweise Entmachtung der Krone der Prototyp des Parlamentarismus und der Industiellen Revolution seinen vorbildlichen Weg für die ganze Welt dort seinen Anfang nahm.

Das die gleichen Mechanismen 340 Jahre später, also 1989 genauso funktionierten, zeigt das schnelle Aufblühen der baltischen Staaten als inclusiv organisiert und das Stagnieren von exclusiven Staaten wie jetzt aktuell Weißrussland mit seinen korrupten Machtstrukturen. Natürlich könnte es bei uns noch inclusiver sein, aber das ist ein Klagen auf hohem Niveau.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Ich Arbeiterkind

Beitragvon Staber » Di 25. Mai 2021, 10:45

Uel hat geschrieben:
"Warum Nationen Scheitern"



Dass der Mechanismus bisher nicht umgestürzt wurde, liegt daran, dass kein besserer zu finden war. Und letztlich ist das keine schlechte Nachricht, sondern eine gute.
Ohne die Entwicklung von Geld und kapitalistischen Strukturen säßen wir noch auf den Bäumen und würden Nüsse tauschen und die Klasse der herrschenden Primaten hätte auch das Sagen.


Hallo Staber, damit hier kein Mißverständnis aufkommt: Acemoglu/Robinson sind nicht gegen Geld und marktwirtschaftliches Wirtschaften, sie sind sogar für die "kreativen Zerstörungen" im Wirtschaftswettbewerb. Ihr entscheidender Punkt ist, dass jeder unter Garantie seiner Eigentumsrechte am Wirtschaftsleben teilnehmen können muss und jedem der Rechtsweg offensteht. Das verstehen sie unter inklusiven Strukturen.

Glorreiche Fahrt nahm das Ganze in England 1649 auf, wo die Engländer 150 Jahre früher als die übermäßig umjubelten Franzosen ihren König hinrichten ließen. 1621 bestanden in England 700 Monopole, also exklusive Wirtschaftsstrukturen, mit dem die Krone versuchte, mehr Geld wettbewerbsfrei über protegierte Produzenten und Händler zu generieren und die ganze wirtschaftende Bevölkerung gegen sich aufbrachte, inclusive Barone und lokale Eliten. Warum ist das so wichtig? Weil durch diese teilweise Entmachtung der Krone der Prototyp des Parlamentarismus und der Industiellen Revolution seinen vorbildlichen Weg für die ganze Welt dort seinen Anfang nahm.

Das die gleichen Mechanismen 340 Jahre später, also 1989 genauso funktionierten, zeigt das schnelle Aufblühen der baltischen Staaten als inclusiv organisiert und das Stagnieren von exclusiven Staaten wie jetzt aktuell Weißrussland mit seinen korrupten Machtstrukturen. Natürlich könnte es bei uns noch inclusiver sein, aber das ist ein Klagen auf hohem Niveau.



Moin Uel

Danke für die eloquente Zusammenfassung!

Aber ich wiederhole noch mal!

"Dass der Mechanismus bisher nicht umgestürzt wurde, liegt daran, dass kein besserer zu finden war."


Hoffentlich bleibt das so und Utopisten und neidzerfressene Gleichmachern gelingt es nicht eine disfunktionale, unfreie Gesellschaft zu errichten deren Gerechtigkeit lediglich darin besteht ,dass es allen gleich schlecht geht.
Gruß ins Münsterland!
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